From the category archives:

Herrenabende

Herrenabende in Berlin Salon des garçons

Schon fast vier Jahre ist das her, dass der Salon des garçons offiziell gegründet wurde.

Die Idee sah folgendermaßen aus : diverse Männer (ca. 5 bis 10) treffen sich in der realen Welt, um sich offen zu einem im Vorfeld bestimmten Thema auszutauschen. Neu? Kaum! Altmodisch? Und wie! Warum dann? Weil das Interesse da ist!

Ein paar mögliche Gründe:

  • ohne Frauen (schon Anreiz an sich)
  • verstärkt durch spannende Themensetzung mit einer persönlichen Komponente (über das Maß wird gerade diskutiert)
  • ein Rahmen, der aber viel Offenheit zulässt
  • mit zum Teil innovativen Methoden, Diskussion in Gang zu bringen
  • und selbstverständlich unkonventionellen Männern, die den Unterschied machen oder machen können

Obwohl Alkohol am Herrenabend nicht wegzudenken ist, halten „angemessene Kleidung“, eine thematische Struktur und die „noble Gesellschaft“ den Spaß in Grenzen.

Weiter findet Ihr einige Beiträge zu den Herrenabenden in Berlin, die kommentiert werden möchten!

Wir freuen uns sehr, dass es klappt! Vive le salon des garçons!

Les Garçons

________________________________________________________________________

{ 0 comments }

Am 3. März hat unser Herrenabend wieder stattgefunden. In schon bekannten Wänden und zu einem schon mal angerissenen Thema. „Ehe und Glück“ (oder „Beziehung und Glück“, da waren wir nicht ganz einig). Was kommt einem dabei als erstes in den Kopf. „Passt das überhaupt zusammen?“, fragen die einen. „Kann Glück ohne Ehe „rund“ sein?“, wundern sich die anderen. Auch Google bietet unterschiedlichste Treffer zum Suchbegriff „Eheglück“.

Bei den Impulsbeiträgen haben wir die Suche in 2 Richtungen gewagt:

  • Kommunikation in der Ehe, wo es mehr um die männliche und weibliche Art der Kommunikation ging – da kann Christian mehr erzählen (vielleicht auch seine Scherenschnitt-Bilder anhängen)
  • Modelle für eine glückliche Beziehung aus der Tierwelt und Rezepte aus der Forschung

Da wir vereinbart haben, dass wir das Gesagte nicht protokollieren, findet ihr unten nur einzelne Passagen und meine Eindrücke, gemischt mit Überlegungen, die mir nach dem Treffen gekommen sind.

Als Exzerpt kann man folgendes festhalten:

  • In der Tierwelt gibt es unterschiedlichste Formen des Zusammenlebens. Obwohl die Tiere uns nicht verraten haben, ob sie glücklich sind, nehmen wir es einfach an. Sonst hätten wir viele weibliche Tiere mit Tränen in den Augen und betrunkene männliche, die die Realität verdrängen wollen (bei diesem „tierischen“ Vergleich kommt gleich die Frage, ob die Institution Ehe generell „unnatürlich“ ist, was ich selbst nicht glaube)

    Loewen-Eheglueck-Herrenabende-Berlin

    Löwen schlafen, jagen ab und zu und machen Löwinnen glücklich. Für den Rest sind die weiblichen Tiere zuständig

  • Es wäre vielleicht anmaßend zu sagen, dass bei Tieren der Glückszustand einfacher zu erreichen ist, weil die Bedürfnisse tendenziell tiefer auf der Maslow-Pyramide stehen. Aber jeder Mann kennt das Tier in sich, deswegen kann man evtl. etwas von unseren kleinen Genossen lernen
  • Bei vielen Eier legenden Tieren ist eine „echte Partnerschaft“ im Trend. Bei fast 90% der Vogelarten sind beide Geschlechter bei den meisten Tätigkeiten gleichgestellt
  • Anders sieht es bei den Säugetieren aus. Ein Löwe schläft fast den ganzen Tag, jagt ab und zu und ist wild im Sex, und die Löwinnen machen den Rest. Fairerweise muss ergänzt werden, dass dieses „Paradies“ auf 2-3 Jahre begrenzt ist, bis der „Herrscher“ vom stärkeren Nachwuchs vertrieben wird, was nicht selten mit Tod oder Einsamkeit endet
  • Bei Ameisen dreht sich alles um die Königin, und manche weiblichen Spinnen verspeisen ihren Partner nach der Ejakulation
Kaiserpinguin - Eheglück - Herrenabend

Papa ist für die Erziehung zuständig

Für mich war interessant, dass die Natur trotz des Evolutionssiebs viele Formen zulässt, wobei immer klassischere Rollenverhältnisse herrschen, je höher die Tiere in der Nahrungskette stehen. Wissenschaftlicher unter uns dürfen mich korrigieren.

Aber Menschen sind keine Tiere, zumindest nicht nur, deswegen ein paar Erkenntnisse aus der Eheglücksforschung:

  1. Echte Freundschaft ist viel wichtiger als die (wörtlich so:) “Herzklopfdramatik der sog. großen Liebe”
  2. Kinder sind Risikofaktoren… (“Liebeskiller”, so auf S. 133)
  3. Gegensätze mögen sich anziehen, aber Gemeinsamkeiten und ähnliche Werte entscheiden
  4. Beziehungsdebatten und -gespräche sind von zweifelhaftem Wert, bestenfalls – eher Indikatoren für Probleme und potentiell sogar schädlich
  5. Sex wird massiv überbewertet
  6. Die Idee der XXL-Romanze, die bis and Lebensende stark und schön bleibt, ist extrem schädlich. Diesen überhöhten Erwartungen hält kaum eine Beziehung stand
  7. Früher Sex ist einer gelungenen Beziehung abträglich – “Lange gucken und gut kennenlernen, bevor man ins Bett hüpft” – Begründung: bei Sex springt das Verliebtheitssystem an und gaukelt die große Liebe vor, “verblendet den Blick auf das, was wirklich zählt” (S. 130)
  8. Fremdgehen war bei den Studienteilnehmern offenbar deutlich seltener (4% im bisherigen Beobachtungszeitraum, ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen) als oft angenommen

Selbstverständlich ist dies nicht die ganze Palette an Studien, die zunehmend das wachsende Problem (Entschuldigung, die Herausforderung eine glückliche Ehe zu führen) unter die Lupe nehmen.

Und zum Schluss ein paar Insights aus der Diskussion und Überlegungen danach:

  • Die offizielle Statistik ist leicht übertrieben
  • Manche meinen, dass es besser ist, sich nicht mit diesem Thema zu beschäftigen, um glücklich zu bleiben
  • Manche leben lieber getrennt und sehnen sich nach dem vollkommenen Glück
  • Einzelne denken, dass es mutig ist, aus dem „Knast“ auszubrechen und vermuten Feiglingen unter den „Gefangenen“, andere bemitleiden die „schwachen Revolutionäre“, die wegrennen, statt Verantwortung zu übernehmen
  • Manche sprechen über alles offen mit ihren Frauen und manche meinen, dass das Quatsch ist
  • Für manche ist es wichtig, ihre eigene „innere Mitte“ unabhängig von der Partnerschaft zu bewahren, andere sind gerne „abhängig“
  • Fast alle finden es wichtig, ohne Kinder mit der Frau zusammen etwas zu unternehmen, und fast alle schaffen es leider nicht
  • Fußball und andere Rauschmittel können auch zum Glück führen, aber für manche nicht nachhaltig
  • Mehr verrate ich nicht, kommt zum nächsten Herrenabend ;)

{ 0 comments }

Am kommenden Freitag findet der nächste Herrenabend. Diesmal haben wir “Berufung” als Thema gewählt und freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!

Bis bald

{ 0 comments }

Ideenabende in Berlin Salon des Idées - Visual Thinking

Am 16. Juli haben wir mit dem Thema “Visual Thinking” als Methode beschäftigt. Das inhaltliche Thema

war ”Freundschaft” und parallel zur Diskussion hat Christian eine Zeichnung als Protokoll erstellt (die wird noch hochgeladen).

Inhalt des Abends kann man versuchen nach den Bildern zu erraten.

Falls jemand von Euch eine Idee hat und die mit anderen teilen möchte, machen wir dazu einen separaten Herrenabend “Salon des Idées”

{ 0 comments }

Aller guten Dinge sind drei! Mindestens, wohl gemerkt. Der 3. Herrenabend des Salon des Garçons liegt jetzt hinter uns. Er wirkt aber nicht unbedingt nur in der Vergangenheit, denn nach einigen Kommentaren gab es Denkanstöße, die im hier und jetzt weiter eine Rolle spielen. Anbei eine Rekapitulation des Abends mit der Hoffnung, dass weitere Kommentare folgen.

Es macht nicht immer Spaß zu Hause etwas kochen zu müssen (auch wenn das nicht so oft vorkommt, siehe den 1. Herrenabend zum Thema “Rolle des Mannes”, der leider nicht protokolliert wurde – aber vielleicht machen wir das noch). Es ist aber etwas ganz anderes, gemeinsam beim Herrenabend zu kochen. Für jemanden, der nicht unbedingt Small Talk führen kann oder will, ist das ein toller Einstieg, gleich nützlich zu sein. Und obwohl Erbsen im Salat unterrepräsentiert waren (wir wollen aber nicht Erbsen zählen) und in der Suppe nach Christians Aussage “das gewisse Etwas” fehlte, schmeckte das Ganze hervorragend!

Es ist schon erstaunlich wie schnell die persönliche Eben schon in der Vorstellungsrunde erreicht wurde. Aber mit der Frage nach einer “elitären Herkunft von Familienmitgliedern” kann man auch schwer unpersönlich bleiben. Da erhält man schnell die tiefsten Einsichten in das Leben der anderen, aber auch in sein eigenes. Und “wer sucht, der findet!”: zwischen den bescheidenen Worten, keine Elite zu sein, und den Beschreibungen, wer alles im näheren Verwandtschaftskreis einen Bezug zur Elite hat, ist die Zeit wie im Flug vergangen. Auch Dankbarkeit und Ehre, im Kreis von so vielen interessanten Persönlichkeiten mit so bunter Vergangenheit zu sein, sind stetig gestiegen, obwohl das gar nicht mehr möglich schien.

Initialbeiträge (wie an den ersten beiden Abenden) hatten wir auch wieder. Man erwartet von einem guten Vortrag, dass er strukturiert und analytisch, aber auch unterhaltsam ist. Diese beiden Eigenschaften haben wir in den Beiträgen so gut es ging getrennt ;) . Außerdem hatten wir einen ungewöhnlichen Blick auf Elite durch die Autoradiatoren, wobei der Bezug zum Thema mit der Zeit abnahm, dafür aber das Interesse für Design in der Autobranche stetig zunahm!

Aus den Diskussionen habe ich folgende Punkte mitgenommen (stichpunktweise, um Platz und Zeit zu sparen):

  • Einfluss der Umgebung (besonders der Eltern) ist extrem hoch
  • Es werden Werte und Beziehungen weitergegeben
  • Der Ausgang ist aber trotzdem offen (auch Rebellion gegen Tradition kann weitergegeben werden oder durch Fehler in der Erziehung neue Wege geschlagen werden)
  • Hohe Erwartungen spielen eine große Rolle (nicht immer, aber überwiegend positiven, da es Strebsamkeit an sich anspornt)
  • Eine mögliche Aufteilung nach politischer-, Business- und Kulturelite (schlechte und gute)
  • In Deutschland “Elite” eher negativ besetzt (aber nicht bei den Teilnehmern ;)
  • Es gibt keinen Gärtner (Überelite) und man kann “Überleben/Expandieren” als langfristiges Kriterium nehmen
  • Benimm- & Dresscode, breite Allgemeinbildung, optimistische & unternehmerische Lebenseinstellung und persönliche Souveränität sind tatsächlich wichtig
  • Wenn man etwas verändern möchte, geht das (Idee zählt)!

Hier möchte ich anmerken, dass wir das Thema angerissen haben, aber noch nicht konkreter diskutiert haben. Und wir haben schon ein paar Ideen, wie wir eine Fortführung gestalten könnten.

Das waren natürlich nicht alle Punkte, sondern ein Anfang, und wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr mit Euren Kommentaren helft das Bild zu komplettieren.

Insgesamt war das wieder eine gelungene Veranstaltung (alleine der Zeitpunkt, wann wir alle nach dem Abend heimgekommen sind spricht dafür!

Wir freuen uns sehr auf weitere Kommentare!

Les Garçons

{ 3 comments }

Es wird zu einer Tradition mit unserem Herrenabend bis zum Ende des Jahres zu warten! Schlecht, da wir uns eigentlich mehrere Treffen im Jahr vorgenommen haben. Gut, weil wir uns wieder sehen!

Diesmal lautet das Thema “Elite?”. Was ist das? Wie stehen wir dazu? Diese und viele weitere Fragen werden im Fokus stehen. Da das Thema so umfangreich ist, werden wir gezwungen auf einzelne Aspekte zu fokussieren. Meldet Euch mit einem Kommentar, falls Euch eine bestimmte Frage besonders interessiert!
Wir erwarten alle am 04.12.09 (wie immer “in angemessener Kleidung”;) bei Mark, bei dem wir uns schon im Vorfeld erneut für die Gastfreundschaft herzlich bedanken.
Bis bald! Wir freuen uns sehr!

{ 1 comment }

Am 11.12 hat der letzte Herrenabend des salon des garçons zum Thema “Ich 2.0” stattgefunden (mit Dank an Christian fürs Druckmachen und an Mark für die hervorragenden Räumlichkeiten und seine Gastfreundschaft). Jetzt spüre ich den Wunsch, zumindest die für mich relevanten Bruchteile des Abends festzuhalten. Wenn mehrere mitmachen, können wir auch das Gesamtbild wiederherstellen.

Das Formale: das Thema „Ich 2.0“ war gut gewählt, kann aber sehr unterschiedlich interpretiert werden, was man gleich bei der Vorstellungsrunde gemerkt hat. Zu Ende war der Abend erst spät in der Nacht, gegen 3 Uhr – wer hätte das gedacht! Auch die in der Einladung erwähnte „angemessene Kleidung“ wurde unterschiedlich interpretiert (da konnte man die Künstler auch gleich erkennen).

Die grobe Aufteilung des Abends in gemeinsames Kochen, Vorstellung, 2 Beiträge mit Diskussionen und abschließender Feedback-Runde hat im wesentlichen gut funktioniert. Es gab ganz kontroverse Meinungen über die Teilnehmerrunde von „endlich die richtigen Leute mit ähnlicher Wellenlänger“ bis „es wäre besser, mehr Heterogenität herzustellen“, von „gut, dass man sich zumindest zum Teil kennt“ bis „jede neue Runde muss komplett neu sein“.

Die Methoden: es war interessant zu sehen, dass beide Präsentationsformen (kleine Aufstellung und Dia-Projektor) wegen dem analogen Charakter sehr gut ankamen und schnell Diskussionen ausgelöst haben.

Der Inhalt: war durchaus kontrovers. Hier folgt eine Sammlung von Stichpunkten:

  • 2.0 ist als technologisches Mittel zu verstehen.
  • Wir sind in 2.0, ob wir wollen oder nicht und es wäre fast arrogant zu behaupten, dass man das Ganze von außen betrachten kann.
  • Webrealität ist immer noch irreal (Warcraftbeerdigung, twitterndes Ehepaar).
  • Es gibt Ängste, die einfach überwunden werden sollten oder man lässt das sein.
  • Es geht darum, zwischen Sicherheit und Herausforderung für sich das optimale Gleichgewicht zu finden.
  • Ich 2.0 ist anders emotional.
  • Ich habe begrenzte Ressourcen zu vergeben und kann „mir 2.0“ nur einen kleinen Teil davon geben, weil andere Sachen wichtiger sind.
  • Ich 2.0 ermöglicht neue Freundschaften.
  • Ich tausche meine 453 2.0 Freunde für einen 1.0.
  • Man kann jetzt nichts über 3.0 sagen. Alle Tendenzen sind noch Teil von 2.0.
  • Digitale Abbildung und Abrufbarkeit der Realität werden wachsen.
  • Die Gruppe von „Rückkehrern zu 1.0“ wird wachsen und sich stärker differenzieren. Sie kann und wird bedient werden.
  • Neue Generationen werden die Trennung 1.0 / 2.0 nicht kennen.
  • Ich 2.0 ist zum Teil gesund.
  • Man darf nicht predigen. Massendemokratie ist der natürlichste Entwicklungsprozess (auch im Wissen).
  • Es gibt Werte, die man predigen und anerziehen muss
  • Die Möglichkeit, Wissen immer abzurufen, ändert den gesamten Lernprozess (bis in die psychische und physische Ebene).

Ich freue mich auf Eure Ergänzung!

{ 3 comments }

Hier entsteht noch ein Beitrag zum 1. Herrenabend in Berlin vom Herrenclub “Salon des garcons”

{ 1 comment }