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Am 11.12 hat der letzte Herrenabend des salon des garçons zum Thema “Ich 2.0” stattgefunden (mit Dank an Christian fürs Druckmachen und an Mark für die hervorragenden Räumlichkeiten und seine Gastfreundschaft). Jetzt spüre ich den Wunsch, zumindest die für mich relevanten Bruchteile des Abends festzuhalten. Wenn mehrere mitmachen, können wir auch das Gesamtbild wiederherstellen.

Das Formale: das Thema „Ich 2.0“ war gut gewählt, kann aber sehr unterschiedlich interpretiert werden, was man gleich bei der Vorstellungsrunde gemerkt hat. Zu Ende war der Abend erst spät in der Nacht, gegen 3 Uhr – wer hätte das gedacht! Auch die in der Einladung erwähnte „angemessene Kleidung“ wurde unterschiedlich interpretiert (da konnte man die Künstler auch gleich erkennen).

Die grobe Aufteilung des Abends in gemeinsames Kochen, Vorstellung, 2 Beiträge mit Diskussionen und abschließender Feedback-Runde hat im wesentlichen gut funktioniert. Es gab ganz kontroverse Meinungen über die Teilnehmerrunde von „endlich die richtigen Leute mit ähnlicher Wellenlänger“ bis „es wäre besser, mehr Heterogenität herzustellen“, von „gut, dass man sich zumindest zum Teil kennt“ bis „jede neue Runde muss komplett neu sein“.

Die Methoden: es war interessant zu sehen, dass beide Präsentationsformen (kleine Aufstellung und Dia-Projektor) wegen dem analogen Charakter sehr gut ankamen und schnell Diskussionen ausgelöst haben.

Der Inhalt: war durchaus kontrovers. Hier folgt eine Sammlung von Stichpunkten:

  • 2.0 ist als technologisches Mittel zu verstehen.
  • Wir sind in 2.0, ob wir wollen oder nicht und es wäre fast arrogant zu behaupten, dass man das Ganze von außen betrachten kann.
  • Webrealität ist immer noch irreal (Warcraftbeerdigung, twitterndes Ehepaar).
  • Es gibt Ängste, die einfach überwunden werden sollten oder man lässt das sein.
  • Es geht darum, zwischen Sicherheit und Herausforderung für sich das optimale Gleichgewicht zu finden.
  • Ich 2.0 ist anders emotional.
  • Ich habe begrenzte Ressourcen zu vergeben und kann „mir 2.0“ nur einen kleinen Teil davon geben, weil andere Sachen wichtiger sind.
  • Ich 2.0 ermöglicht neue Freundschaften.
  • Ich tausche meine 453 2.0 Freunde für einen 1.0.
  • Man kann jetzt nichts über 3.0 sagen. Alle Tendenzen sind noch Teil von 2.0.
  • Digitale Abbildung und Abrufbarkeit der Realität werden wachsen.
  • Die Gruppe von „Rückkehrern zu 1.0“ wird wachsen und sich stärker differenzieren. Sie kann und wird bedient werden.
  • Neue Generationen werden die Trennung 1.0 / 2.0 nicht kennen.
  • Ich 2.0 ist zum Teil gesund.
  • Man darf nicht predigen. Massendemokratie ist der natürlichste Entwicklungsprozess (auch im Wissen).
  • Es gibt Werte, die man predigen und anerziehen muss
  • Die Möglichkeit, Wissen immer abzurufen, ändert den gesamten Lernprozess (bis in die psychische und physische Ebene).

Ich freue mich auf Eure Ergänzung!

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